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Windgeräuschunterdrückung bei Hörgeräten

vom 03.08.2015, Autor: Tessa Widau

Wer kennt es nicht? Man kommt an einem windigen Tag vom Einkaufen, will den Einkauf gerade aus dem Auto laden und wird von der Nachbarin angesprochen. Es werden Begrüßungen gesprochen und man möchte Neuigkeiten austauschen. Doch alles was gehört wird, ist das grauenvolle Rauschen des Windes im Ohr. Ohne Hörgerät wird dieser Luftzug nicht vom Ohr wahrgenommen, doch mit Hörgerät wird er schnell als lästig empfunden. In den Mikrofonen von Hörgeräten die hinter dem Ohr sitzen, verfängt sich der Wind und hinterlässt ein unangenehmes Rauschen im Ohr, das sogenannte Windgeräusch.

Puschelschutz geht leider nicht

Im Fernsehen bei den Wetternachrichten sieht man häufig, dass Plüschbezüge über die Mikrofone gezogen sind um die Windgeräusche zu vermeiden, doch Plüschbezüge für die winzig kleinen Mikrofone in den Hörgeräten gibt es nicht. Manchmal wird der Ton im Studio vom Windrauschen befreit. Dies ist bei einem Hörgerät nicht möglich, da dieses die Aufgabe besitzt Signale, vor allem Sprache, direkt und unverändert an das Ohr zu übertragen.

Mögliche Lösungen für die Probleme mit Windgeräuschen durch Hörgeräte hinter dem Ohr, sind Hörgeräte die tief im Gehörgang sitzen und dadurch keine frei liegenden Mikrofone besitzen, die mit Wind in Berührung kommen könnten. Doch nicht jedes Ohr ist für diese Art von Hörgeräten geeignet.

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Mit Hightech gegen Windgeräusche

Neue Technologien auf dem Hörgerätemarkt sollen helfen die Windgeräusche zu reduzieren, aber im gleichen Zuge das Verstehen von Sprache zu verbessern. Bisherige Hörgeräte schalteten ihre Mikrofone auf rundherum hören, sodass Windgeräusche reduziert, doch gleichzeitig die Verständlichkeit der Sprache auch verringert wurde. Die neuen Hörgeräte erkennen die Windgeräusche, welche in den tieferen Frequenzen liegen und selektieren diese, wobei die Frequenzen, die für das Sprachverstehen verantwortlich sind nicht beeinflusst werden. Je mehr Frequenzverstellungsmöglichkeiten ein Hörgerät hat auf die es zugreifen kann, desto effektiver kann es zwischen dem störendem Windgeräusch und einem gewünschtem Sprachsignal unterscheiden.

Rechte Seite an linke Seite

Eine andere Möglichkeit für das Hörgerät Windgeräusche zu unterdrücken ist die neue Entwicklung von seitenübergreifender Übertragung. Die beiden Hörgeräte hinter dem Ohr gleichen die Signale z.B Sprache durchgehend ab. Stellt ein Hörgerät fest, dass das andere vermehrt Windrauschen aufnimmt, überträgt es sein aufgenommenes Sprachsignal an das andere Hörgerät, sodass aufgenommene Sprache besser vom Träger wahrgenommen werden kann.

Diese beiden Entwicklungen ermöglichen laut einer Studie mit Hörgeräteträgern bis zu 40% mehr Sprachverstehen in windigen Situationen. So ermöglichen die Hörsysteme ihrem Träger einen genussvollen Tag im Freien ohne störendes Windrauschen auf den Ohren.

Weitere wichtige Infos

Hat mein Hörgeräte eine Windgeräuschunterdrückung?

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