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Stille hören

vom 22.12.2016, Autor: Elke Veit

Es klingt paradox, doch Stille zu hören, bedeutet ein Stück Lebensqualität. Was ich damit meine? Stellen Sie sich vor: ein Baby schläft in seinem Bettchen tief und fest und atmet ganz leise. Sie hören es. Oder Sie öffnen ein Fenster und lassen den Sommer in ihr Zimmer, draußen weht ein leichter Wind.

Sanft bewegen sich die Blätter am Baum – der Windhauch erzeugt ein ganz leises Rauschen. Sie hören es. Oder den Regen, Sie schauen zum Fenster hinaus, sehen die sanften Regentropfen auf Blätter und Blüten fallen. Sie hören es.

Wir hören Geräusche, wenn das Trommelfell schwingt. Schon vor unserer Geburt ist das Gehör aktiv, es schaltet nie ab, wir hören immer. Aufgrund von Atmung und Bewegung hören wir ständig etwas. Wir können uns dem nicht entziehen.
Doch ist einmal nichts zu hören, werden wir unruhig. Was ist los, sind wir allein, oder fühlen wir uns allein? Ist es angenehm, oder macht es uns Angst? Halten wir ein Leben ohne Hintergrundgeräusche nicht mehr aus? Jeder möchte gerne mal Frieden und Ruhe haben, doch was ist, wenn sie da ist?

Absolute Stille gibt es nur im luftleeren Raum bzw. in künstlichen Messräumen unter Laborbedingungen. Und auch dort hören wir etwas, nämlich wie unser eigenes Blut durch den Körper rauscht.

Äußere Stille kann uns innerlich Ruhe geben. Das Sprichwort: “In der Ruhe liegt die Kraft“ bringt es auf den Punkt. Nach Anspannung kommt Entspannung, nach der Arbeit die Erholung, nach „laut“ kommt „leise“. Leider ist in der heutigen Zeit der Terminkalender vieler Menschen sehr voll – manchmal sogar zu voll. Dann haben wir „viel um die Ohren“.

Wer sich aktiv darauf einlässt, Stille zu hören, hat die Möglichkeit, innerlich ruhig zu werden.

Bei einer Hörminderung ist die Stille jedoch passiv. Je nach Hörverlust sind leise Töne nicht zu hören, dabei sind es gerade die leisen Töne, die auch zum Leben dazu gehören. Sie nicht zu hören, ist nicht nur mit einem Hörverlust zu beschreiben, sondern ebenfalls mit einem Verlust an Lebensqualität.

Machen Sie einen Hörtest, lassen Sie ihr Gehör überprüfen und wenn nötig durch moderne Hörgeräte ausgleichen. Damit Sie das leise Atmen vom Baby hören, das Rascheln der Blätter im Baum, ebenso wie die sanft fallenden Regentropfen.

Indem wir bewusst und aktiv der Stille zuhören – das Hörbewusstsein schulen – können wir Ruhe und Entspannung finden.

Ihre HörPlus+ Hörgeräteakustiker beraten Sie gerne.

 Elke Veitelke-veit
von Hörakustik Veit aus Husum
www.hoerakustik-veit.de