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Der Weg des Schalls

vom 25.02.2016, Autor: Sylvia Zimmer

Bis der Schall, den wir täglich aufnehmen, auch gehört werden kann,  ist es ein langer Weg. Das Ohr ist ein Sinnesorgan, mit dem Geräusche, Klänge und Töne gehört werden können. Die Schwingungen können über das Umgebungsmedium (Luft, Wasser) oder über den Untergrund (Vibrationen) übertragen werden. Der Hörsinn ist nicht immer an Ohren gebunden, insbesondere Vibrationen können auch durch Sinnesorgane an entsprechenden Körperteilen wahrgenommen bzw. empfunden werden. Der Prozess des Hörens unterteilt sich aber in mehrere Bereiche, die im Folgenden beschrieben werden.

Der Weg des Schalls

Es beginnt mit der Ohrmuschel (1), die den Schall aufnimmt. Anschließend wird er über den Gehörgang (2) an das Trommelfell weitergeleitet. Dort wird die Energie durch Schwingen des Trommelfells an die dahinterliegende Gehörknöchelchenkette (3) übertragen. Die Gehörknöchelchenkette besteht aus drei Teilen, dem Hammer, dem Amboss und dem Steigbügel. Diese Bestandteile sind alle miteinander verbunden und befinden sich in der sogenannten Paukenhöhle (ca. 12- 15 mm lang und 3- 7 mm breit), ein Hohlraum im Mittelohr, direkt hinter dem Trommelfell. Die wichtigste Funktion der Kette ist die Verstärkung des Schalldruckes für Töne mittlerer Frequenz.

In der Paukenhöhle befindet sich auch die Ohrtrompete (Tube) , die für den Druckausgleich zwischen Mittelohr und Nasen- Rachen- Raum und die Belüftung zuständig ist (ist die Tube nicht richtig belüftet, beispielsweise weil die Nase verstopft ist, entsteht ein Unterdruck, und man hat den berühmten „Plopp“ im Ohr).
Die Kette führt zum sogenannten ovalen Fenster, wo die Steigbügelfußplatte den Schall über Schwingungen weitergibt. Hinter dem ovalen Fenster befindet sich die Hörschnecke (Chochlea) (4), die über verschiedene Bereiche verfügt und für die Umsetzung des Schalls in Nervenimpulse verantwortlich ist.
In der Chochlea sitzen Haarsinneszellen. Diese sitzen sowohl am Anfang als auch am Ende der Schnecke und sind je nach Anordnung und Bereich für andere Funktionen zuständig.

Die äußeren Haarsinneszellen sind dafür da, um die einkommenden Schallwellen innerhalb der Cochlea zu verstärken, sowie laute Pegel zu dämpfen. Durch die Verstärkung werden die inneren Haarsinneszellen stärker stimuliert, während sich durch die Dämpfung die entsprechenden Frequenzen kaum weiter ausbreiten.

Die inneren Haarsinneszellen sind auf die jeweiligen Frequenzen spezialisiert und wandeln Schallwellen in Nervenimpulse um. Die Impulse werden über den Hörnerv (5) sowie die zentralen Hörbahnen ans Gehirn weitergeleitet und anschließend erfolgt das „Wahrnehmen“.

 

Sylvia Zimmer
Hörgeräteakustik-Meisterin aus München
www.hoerakustik-zimmer.de