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Wasserdichte Hörgeräte? Was bedeutet eigentlich IP?

vom 22.09.2014, Autor: Matthias Link

Grundsätzlich sollten empfindliche elektrische Geräte wie Hörgeräte möglichst gut gepflegt werden. Dazu gehört, dass sie vor Schmutz und Flüssigkeiten möglichst geschützt werden. Es lässt sich jedoch bei einem Gerät, welches täglich viele Stunden Hautkontakt am Kopf hat und gegebenenfalls manuell bedient wird nicht vermeiden, dass es auch Umwelteinflüssen ausgesetzt ist.

wasserdichte HörgeraeteWichtig ist neben der regelmäßigen äußeren Reinigung, dass die Feuchtigkeit, welche sich während der Benutzung im Inneren des Gerätes ansammelt, während der Gebrauchspausen wieder entzogen wird. Hierfür gibt es Trockengeräte.
In den letzten Jahren gibt es aber auch zunehmend resistente Geräte, die beispielsweise spritzwassergeschützt oder gar nahezu wasserdicht sind. So gibt es beispielsweise solche, die immer noch funktionieren, selbst nachdem die Hörgeräte ins Wasser gefallen sind. Mit Staub und reinem Wasser funktioniert solch ein Schutz oftmals recht gut. Kritisch sind aber auch hier Körperfette, Schweiß, sowie viele andere chemische Substanzen.

Manche Hersteller lassen ihre Geräte einem festgelegten Testverfahren gegen äußere Einflüsse prüfen und so können diese klassifiziert werden. Was das Gerät aushalten kann, ohne Schaden zu nehmen, kann man dann am IP-Code (International Protection) erkennen, welcher mindestens zwei Ziffern hat. Die erste Ziffer steht für den Berührungs- bzw. Fremdkörperschutz, die zweite Ziffer für den Wasserschutz. IP57 steht dann beispielsweise für vollständigen Berührungsschutz; Schutz gegen Staubablagerungen im Innern und Schutz vor Eindringen von Wasser bei kurzzeitigem Eintauchen.

Da das Testverfahren aber unter künstlichen Normbedingungen und nicht im wirklichen Leben stattfindet, muss die Aussagekraft der IP-Schutzklasse für den Praxisfall im Alltag des Hörgeräteträgers relativiert werden. Hörgeräte sollte man deshalb aus den oben genannten Gründen auf jeden Fall schonend behandeln, gut pflegen und wenn möglich vor belastenden Einflüssen schützen.

 

Matthias Link
Hörgeräteakustik-Meister aus Malsch
www.hoersysteme-link.de