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Was steckt drin im Hörgerät?

vom 29.08.2013, Autor: Conni Rill

Moderne Hörgeräte sind winzig klein, haben ein schickes Design und sind leistungsfähig wie nie zuvor. Schon lange haben sie nichts mehr zu tun mit den beigefarbenen Brocken vergangener Jahrzehnte. Doch was steckt eigentlich unter der Motorhaube? Woher kommt die enorme Leistungsfähigkeit? Und wieviele Bauteile passen hinein in so ein kleines Gerät?

Schick und stabil

Ein Hörgerät hat zahlreiche sichtbare und unsichtbare Bestandteile, lassen Sie uns doch mal einen Blick darauf werfen. Sichtbar und anfassbar ist natürlich das Gehäuse. Es bildet die äußere Hülle für die empfindliche Elektronik und muss deshalb sehr robust sein. Ein Hörgerät muss nicht nur das tägliche Tragen am Ohr aushalten, auch ein Sturz auf harten Boden sollte nicht gleich zum Totalschaden führen. Hochentwickelte Kunststoffe bieten eine außergewöhnliche Festigkeit und Stabilität. Eine spezielle Beschichtung sorgt dafür, dass Schmutz und Feuchtigkeit weitgehend abperlen können, und eine gute Hautverträglichkeit ist ebenfalls gewährleistet. Manche Gehäuse bieten noch Platz für kleine Steller und Schalter. So können die Nutzer bei Bedarf die Einstellung ihrer Hörgeräte verändern. Und das Beste: Die Hörgerätehersteller engagieren kreative Designer, die die Hörgeräte wie kleine Schmuckstücke aussehen lassen. Es gibt unzählige Formen und Farben, die sich komfortabel hinter dem Ohr verstecken.

Hörgeräte-Colllage

Steckdose im Hörgerät

Eine Steckdose gibt es natürlich nicht, aber Energie braucht das Hörgerät auf jeden Fall. Die bekommt man aus einer Batterie. Hörgerätebatterien haben einen ganz besonderen Aufbau, um eine lange Laufzeit und stabile Spannungsabgabe zu gewährleisten. Auch auf dem Gebiet der Akkutechnik tut sich einiges: Bereits jetzt gibt es Hersteller, die ihre Hörgeräte mit leistungsfähigen Akkus ausrüsten und damit eine umweltfreundliche und bequeme Alternative bieten.
Übrigens sind manche Hörgeräte heute so klein, dass die Batterie den meisten Platz im Gerät einnimmt …

Lautsprecher im Ohr

Das Innenleben eines Hörgerätes ist heutzutage sehr kompakt. Viele kaum sichtbare Bauteile sind dicht beieinander auf einer Platine angeordnet, miteinander verdrahtet und verlötet. Unverzichtbar sind die sogenannten Schallwandler, sie sorgen dafür, dass der Schall ins Hörgerät hinein- und auch wieder hinausgelangt. Dazu gehören Mikrofone und Lautsprecher. Fast alle Hörgeräte enthalten heute zwei Mikrofone. Sie sind aufeinander abgestimmt und ermöglichen dem Benutzer ein fokussiertes Hören in bestimmte Richtungen. Die Mikrofone fangen die Schallwellen auf und wandeln sie zunächst in elektrische, dann in digitale Signale um. Der Verstärker passt die Signale den Hörbedürfnissen an und leitet sie dann an den Lautsprecher weiter. Der Lautsprecher kann im Gehäuse platziert sein oder auch in den Gehörgang ausgelagert sein. In dem Fall ist er über ein dünnes Kabel mit dem Gehäuse verbunden und wird von den Fachleuten „Externer Hörer“ genannt.

Hörgerät oder Funkgerät?

Manchmal gibt es eine sogenannte Telefonspule. Das ist eine kleine Drahtspule, die den Empfang spezieller magnetischer Signale ermöglicht. Immer dann, wenn in einem Vortragsraum oder einer Kirche ein Bereich mit dem Schwerhörigensymbol gekennzeichnet ist, kann man diese T-Spule einschalten, dann wird der Ton des Sprechers direkt in die Hörgeräte übertragen. Die neuesten Modelle enthalten außerdem ein winziges Funkmodul. Damit können das linke und das rechte Hörgerät miteinander kommunizieren und sich perfekt aufeinander abstimmen. Auch andere Audiogeräte, z.B. der Fernseher und das Radio, das Mobiltelefon oder der PC können über dieses Funkmodul drahtlos mit den Hörgeräten verbunden werden. Auf diese Weise dienen die Hörgeräte als Funkkopfhörer oder als Freisprecheinrichtung und sorgen so für einen außergewöhnlichen Komfort.

HighTech im Ohr

Das Herzstück eines Hörsystems ist der Verstärker. Dabei handelt es sich heutzutage um einen Miniatur-Computer, der eine kaum vorstellbare Menge an Rechenleistung erbringt, und das auch noch in kürzester Zeit. Dadurch werden Hörgeräte zu kleinen HighTech-Wundern: Sie verstärken nicht einfach den Schall, sondern sie modifizieren alle eintreffenden Schallereignisse so, wie es der individuelle Hörbedarf erfordert und wie es der Kunde sich wünscht. Ausgeklügelte Algorithmen können Sprache erkennen und hervorheben. Gleichzeitig sorgen spezielle Unterdrückungssysteme dafür, dass störende Geräusche auf eine erträgliche Lautstärke gedämpft werden. Eine Windunterdrückung ist mittlerweile ebenso möglich wie ein Echoblocker, und die neueste Generation der Mikrofone rekonstruiert ein hervorragendes räumliches Hören. Sie halten sich oft in unterschiedlichen akustischen Umgebungen auf? Kein Problem, Ihre Hörgeräte können sich darauf einstellen und haben Zusatzprogramme zum Musikhören, für die Besprechung am Arbeitsplatz oder für komfortables Hören im Bus oder im Auto. Ihr hörPlus+ Akustiker kennt sich mit den neuesten Techniken aus und kann die Hörgeräte individuell und genau auf Ihre Bedürfnisse anpassen. Probieren Sie es aus!

Conni Rill Rill_F1_0980
Hörgeräte-Akustikmeisterin aus Ditzingen
www.hoerstudio.com