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OHREN – Fast alle Lebewesen haben welche!

vom 16.07.2013, Autor: Udo Maurer

Fast alle?

Ohren sind in unserem Sprachgebrauch gleichbedeutend mit der Fähigkeit des Hörens. Das muß aber nicht so sein. Laut Wikipedia gibt es interessante Ausnahmen: „Bei Heuschrecken sitzen die Ohren am Hinterleib oder bei den Beinen, bei Zikaden an den Beinen und bei Mücken an den Fühlern. Einige Eidechsen- und Salamanderarten hören mit Brustkorb und Lunge. Nicht immer sind äußere Ohren vorhanden, wenn der Gehörsinn nur vorhanden ist, zum Beispiel bei Schlangen und einigen Robbenarten.“

Nur weil man bei Würmern und Schnecken keine Ohren sieht, könnte man davon ausgehen, daß sie nicht hören können. Weit gefehlt! Wie die oben genannten Beispiele zeigen, haben sie andere Organe, mit denen Geräusche in Form von Wellen wahrgenommen werden.Aber viele Lebewesen haben sie, die für uns sichtbaren Ohren. Und dabei gibt es einige beeindruckende Rekorde:

Die größten Ohren:
Auf die kann der afrikanische Elefant stolz sein. Seine großen Ohren haben aber nichts mit besonders gutem Hörvermögen zu tun. Sie dienen vielmehr als „angewachsene Ventilatoren“ und sichern durch die großflächige Fächelbewegung eine Abkühlung des Blutes.

Kleine Ohren, aber dennoch echt riesig:
Eine Fledermaus-Art (das braune Langohr): Das ausgewachsene Tier mißt nur 5 Zentimeter – die Ohren allein aber stolze 4 Zentimeter!

Berühmt-berüchtigt ist der hervorragende Hörsinn der Schleiereule. So sind die Ohren nicht auf derselben Höhe angeordnet. Ein Ohr kann hören, was oben geschieht, ein Ohr ist nach unten gerichtet.

Auch der Luchs macht sich die besondere „Bauart“ seines Ohres zu Nutze. Seine charakteristischen Haarpinsel lenken den Schall in die Gehörgänge. Durch diese Verstärkung kann er Geräusche wahrnehmen, die einen ganzen Kilometer entfernt entstehen.

Gute Ohren machen auch unbestechlich:

Kanadische Wissenschaftler haben laut einem Artikel im New Scientist entdeckt, daß Küken auf einem Bauernhof zum Fressen animiert werden können, wenn man ihnen bestimmte Aufnahmen vorspielt. „Wir haben den Ruf einer Henne aufgenommen, den sie von sich gibt, wenn sie etwas findet, was ihre Küken fressen sollen“, erklärt Luis Bate von der University of Prince Edward Island. Als die Aufnahmen über Lautsprecher in der Nähe des Futters abgespielt wurden, fraßen die Küken, obwohl die Mutter nicht dabei war. Allerdings muß es exakt dieser Ruf sein. Bate bemerkt: „Als wir ihnen den Ruf der Henne vorspielten, den sie nach dem Schlüpfen der Küken von sich gibt und der sich für meine Ohren genauso anhört wie der Ruf zum Fressen, reagierten die Küken überhaupt nicht.“

Und wie verhält es sich bei uns selbst, beim Mensch?

Das Ohr ist das erste Sinnesorgan, das schon vor der Geburt im Mutterleib funktioniert. Durch das Hören lernen wir sprechen. Wer hier gehandicapt ist, erlernt Sprache deutlich erschwert mit Hilfe von speziellen Therapien. Unser Ohr muß fortan bei jedem Geräusch „arbeiten“. Es kann nicht zugeklappt werden wie es beispielsweise der Goldfisch im Fall von zu lauten Geräuschen durchaus kann! Nur Stille verschafft dem menschlichen Ohr eine Ruhepause. Dann können sich auch Hörzellen – sofern sie nur geschwächt und nicht zerstört sind – wieder erholen und damit regenerieren.

Daher ist es unverzichtbar, dieses kostbare Sinnesorgan schon prophylaktisch zu schützen, wenn Lärmquellen zur Belastung werden können. Ihr Hörplus-Akustiker berät und unterstützt Sie dabei gerne!

Udo Maurer
Hörgeräte-Akustikmeister aus Göppingen
www.akustik-maurer.de