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Was ist eine bimodale Versorgung?

vom 19.11.2014, Autor: Marco Urso

Unter einer bimodalen Hörgeräteversorgung versteht man die kombinierte Versorgung mit Hörgerät auf der einen und Cochlea-Implantat (CI) auf der kontralateralen Seite (= Gegenseite).

Diese Art der Versorgung findet immer mehr Anklang, da Cochlea-Implantierte oft auch einen Hörverlust auf dem besseren Ohr haben, welcher durch ein Hörgerät versorgt werden kann. Durch diese bimodale Versorgung ermöglicht man dem Hörgeschädigten eine Verbesserung des Sprachverstehens in lärmvoller Umgebung, im Vergleich zu einer einseitigen Versorgung mit einem Hörgerät, bzw. einem CI. Des Weiteren wird die Zuordnung von Signalen aus verschiedenen Richtung erleichtert, das Richtungshören somit verbessert.

Immer mehr Implantathersteller gehen aus diesem Grund Kooperationen mit bekannten Hörgeräteherstellern ein. So kooperiert Advanced Bionics mit Phonak, Cochlear mit ReSound und Neurelec mit Oticon. Dies bietet den bimodal versorgten Kunden auch enorme Vorteile im Bereich der Zubehörversorgung. So können Advaced Bionics- /Phonak- Kunden über eine Induktionsschlinge, iCom genannt, Telefonanrufe, Musik oder Fernsehton gleichzeitig auf dem Naída-CI und dem Phonak-Hörgerät genießen.

Kritisch zu betrachten ist, dass viele CI-Träger ehemalige Hörgeräteträger sind, welche den Klang „ihres“ Hörgerätes als gewohnt empfinden und sich durch eine bimodale Versorgung nur bedingt an das neue Hören und Verstehen mit dem Implantat gewöhnen können. Hier sind im Besonderen die implantierenden Kliniken und Reha-Zentren gefragt, die den CI-Träger behutsam auf die neue Hörsituation vorbereiten sollten.

 

Marco Urso
Hörgeräte-Akustiker bei TTHZ
– Tinnitustherapie- und Hörzentrum in Neunkirchen/Saar

www.tthz.de