Startseite > Blog > Hörgeräte von Phonak: Top oder Flop?

Hörgeräte von Phonak: Top oder Flop?

vom 10.09.2013, Autor: Stefan Tiesing

Die Schweizer haben nicht nur das berühmte Kräuterbonbon erfunden. Sie ist auch die Heimat für ein traditionreiches Hörgeräteunternehmen mit einer bewegten Vergangenheit: der Hörgerätehersteller Phonak. Er ist unter anderem verantwortlich für die Entwicklung der ersten Superpower-Hörgeräten, von Richtmikrofonen und die erste Bluetooth-Verbindung zu Hörgeräten. Aber dazu weiter unten mehr…

Start in Zürich: Die Rihs-Family

Nach dem zweiten Weltkrieg gründeten französische und belgische Investoren eine „AG für Elektroakustik“ im schweizerischen Zürich. Der schweizer Unernehmer Ernst Rihs übernimmt die Aktien im Jahr 1965 und wird damit faktisch Eigentümer der AG. Er gründet Niederlassungen in Deutschland und Frankreich. 1978 wird mit dem Hörgeräte „SuperFront“ ein Meilenstein in der Power-Klasse gesetzt: Das bisher stärkste Hörgerät auf dem Markt. Zudem macht sich das Unternehmen einen Namen, weil es die Kinderhörgeräteanpassungen erstmals mit spezieller Technik unterstützt.

Prägte Phonak ab 1980: Andy Rihs
Prägte Phonak ab 1980: Andy Rihs

Ernst Rihs hinterlässt das Unternehmen 1980 seinen beiden Söhnen, von denen sich Andy Rihs in den kommenden Jahrzehnten einen Namen in der Hörgerätebranche machen wird. Denn Andy übernimmt die Firma Phonak in einer Phase, in der der Hörgerätemarkt nach technischen Innovationen ruft. Übrigens: Andy Rihs macht sich auch als großer Radrennen-Freund einen Namen. Er sponsert das Team Phonak, das unter anderem die Tour de France für sich entscheidet.

Neue Technik macht Hörgeräte intelligenter

1985 wird die Phonak Holding gegründet, kurz darauf ein erster Vertriebsstützpunkt in den USA – heute der stärkste Absatzmarkt von Phonak. Kurz darauf zieht die Firma in das schweizerische Stäfa um. Von da an geht es Schlag auf Schlag: 1995 führt Phonak Mehrmikrofontechnlogie ein und verbessert damit das Verstehen in Gesellschaft erheblich. 1996 wird der kleinste Funkempfänger für Hörgeräte auf den Markt gebracht, der Hörgeräte z.B. mit Mikrofonen von Lehrern oder Vortragenden verbindet.

Phonak Technologiezentrum in schweizerischen Stäffa
Phonak Technologiezentrum in schweizerischen Stäffa

2003 wird die damals neue Bluetooth-Technologie zum ersten mal verwendet, um ein Telefonsignal in die Hörgeräte zu übertragen. Mit „Phonak Savia“ wird 2006 ein digitaler Chip in Hörgeräten eingeführt, der bis dahin ungekannte Leistungsfähigkeit beweist und Grundlage für viele neue technische Möglichkeiten in Hörgeräten ist. 2008 werden die ersten wasserresistenten Hörgeräte mit hoher Leistung unter dem Namen „Phonak Naida“ angeboten.

2010 wird ein neues Technologiezentrum in Stäffa eröffnet, mit dem Phonak aus in Zukunft den Anschluss an die Weltspitze halten möchte.

Aufkäufe in aller Welt

Auch in der Hörgeräteakustik werden die Unternehmen größer und größer. Phonak hat sich im Jahr 2007 in die Sonova Holding umbenannt, um weiter wachsen und andere Firmen aufkaufen zu können. Die Marke Phonak (für Hörgeräte) wird zwar weiter geführt, zur Sonova gehören heute jedoch zahlreichen andere Unternehmen aus verschiedenen Bereichen. Dies sind z.B.:

  • Unitron (früher Unitron Hearing): Hersteller Hörgeräte
  • Phonak: Hersteller Hörgeräte
  • Advances Bionics: Hersteller Cochlear Implants
  • Lapperre (Belgien & Luxemburg): Eine Einzelhandelskette, die Hörgeräte verkauft.
  • Hansaton Akustische Geräte (Österreich): Eine Einzelhandelskette, die Hörgeräte verkauft.
  • Connect Hearing (Canada & Australien): Eine Einzelhandelskette, die Hörgeräte verkauft.
  • Argosy (Brasilien): Eine Einzelhandelskette, die Hörgeräte verkauft.

[php_everywhere instance=“7″]

Aktuelle Technologien: Warten auf den großen Wurf

In den letzten Jahren hat Phonak sehr gute Hörgeräteprodukte auf den Markt gebracht. Dennoch gelang es den Mitbewerbern am Markt, technologisch aufzuholen.

Bemerkenswert im Produktsortiment von Phonak war zuletzt eine Neuheit mit dem Namen „Audéo B-Direct“. Dieses Highend-Hörsystem stellt mit seinen insgesamt vier Mikrofonen erstaunliches an. So kann zum Beispiel das rechte an das linke Hörgeräte einen aktuellen Statusbericht senden, mit dem sich beide Hörgeräte optimal auf die aktuelle akustische Situation einstellen können. Windgeräusche lassen sich damit stark reduzieren oder sogar auslöschen. Damit lassen sich auch in extremen Situationen gute Sprachverständlichkeit und angenehmes Hören mit Hörgeräten realisieren. Außerdem können Audéo B-Direct-Hörgeräte Signale von Android- und iPhone-Smartphones in die Hörgeräte übertragen.

Phonak Hörgeräte: Testen Sie jetzt!

Phonak ist einer der führenden Hörgerätehersteller. Wenn Sie die neuen Phonak-Technologien selber am eigenen Ohr erleben möchten, sprechen Sie unsere hörPlus+ Experten an. Treten Sie über die Postleitzahlensuche am besten gleich in Kontakt:

[php_everywhere instance=“5″]

Die Hör-Profis testen Ihr Gehör und suchen geeignete Phonak-Hörgeräte aus. Die Spitzentechnologie wird dann auf Ihr Gehör eingestellt und Sie können die Hörsysteme in aller Ruhe daheim in natürlicher Umgebung testen. Unverbindlich!

Stefan Tiesing

Hörgeräte-Akustikmeister aus Ditzingen
www.hoerstudio.com