Hörgeräte testen? Mal einfach so?

vom 12.01.2016, Autor: Dieter Panneke

Diese Möglichkeit besteht.

Fast jeder gute Akustiker bietet ein unverbindliches Probetragen von Hörgeräten an. Dafür werden zu Beginn Messungen gemacht um das Hörvermögen zu beurteilen. Danach wird ein geeignetes Hörsystem ausgewählt und nach den gemessenen Werten programmiert. Eine ausführliche Beratung über die verschiedenen Möglichkeiten und Preisklassen der in Frage kommenden Hörsysteme ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht erforderlich. Es soll ja erst einmal nur ein Probetragen sein, um die ersten Erfahrungen zu sammeln. In der Regel werden dazu Hörgeräte der Mittelklasse verwendet, damit man bei nachhaltigem Interesse Spielraum zu höherwertigen und zu einfacheren Hörgeräten hat. Ebenso spielt die Bauform, ob Im-Ohr oder Hinter-dem-Ohr getragene Systeme, zu diesem Zeitpunkt noch keine Rolle.

Eine Frage der Einstellung.

Die erste Programmierung zum Ausprobieren ist etwas knifflig. Der Akustiker muss möglichst gut die Balance zwischen Nutzen und Belästigung durch das verbesserte Hören finden. Werden die Hörgeräte zu schwach eingestellt werden sie sehr angenehm sein und kaum gewöhnungsbedürftige Veränderungen in der Wahrnehmung zu Folge haben. Aber der nützliche Effekt, die verbesserte Wahrnehmung und das bessere Sprachverstehen werden eben gering ausfallen. Die Kunden berichten dann, dass die Hörgeräte sehr angenehm sind aber nicht viel helfen. Ist ja ganz nett, aber bringt zu wenig.

Werden die Hörgeräte so eingestellt, dass sie ein möglichst optimales Sprachverständnis ermöglichen, dann treten eben diese Veränderungen der Wahrnehmung sehr viel deutlicher heraus. Man hört sehr viel mehr. Dinge die man bisher so nicht gehört hat. Das kann einen unerfahrenen Nutzer durchaus derart ablenken, dass er Mühe hat Menschen in geräuschvoller Umgebung zu verstehen. Es gelingt ihm nicht das für ihn Wichtige, die Sprache von dem Unwichtigen, den Umgebungsgeräuschen (was im übrigen ja auch Sprache sein kann), zu trennen. Er hört so gut und so viel, dass er dadurch belästigt wird. Er wird sagen, das mag ja so ganz gut sein, aber mir ist das zu viel, das kann ich so nicht den ganzen Tag aushalten.

 Wie also vorgehen?

Sich Zeit nehmen und die Tragezeit langsam steigern bis eine Tragezeit von mindestens 8 Stunden über den Tag verteilt möglich ist. Ruhig mit drei oder vier Stunden beginnen und dann jeden Tag ein oder zwei Stunden mehr. Der Akustiker wird die Verstärkung der Hörgeräte so wählen, dass sie verträglich sind. Priorität ist, dass sie getragen und genutzt werden, denn nur dann kann sich die Gewöhnung einstellen. Der Akustiker kann einen sogenannten Akklimatisierungsmanager so programmieren, dass das Hörsystem jeden Tag ein klein wenig mehr verstärkt. So wird erreicht, dass die Gewöhnung stetig voranschreitet und man nicht alle paar Tage zum Akustiker gehen muss. Ist man nach einigen Tagen der Überzeugung, dass die Einstellung so ist, dass es jetzt reicht, geht man zum Akustiker, der dann diesen Akklimatisierungsmanager abstellt. Mit dieser Einstellung trägt man die Hörgeräte dann noch einige Tage, indem man sie mindestens acht Stunden täglich nutzt. Dann ist der optimal Zeitpunkt mit dem Life Vergleich zu beginnen.

Formalitäten?

„Wenn ich so einen Test machen möchte, muss ich dann vorher zum Arzt oder zur Krankenkasse? Muss ich die Hörgeräte, welches ich teste, bezahlen?“ Die HörPlus Akustiker bieten das Testen unverbindlich an. Sie müssen nicht zum Arzt oder zur Krankenkasse und sie müssen das Testsystem auch nicht bezahlen. Sie unterschreiben nur einen Lieferschein, dass sie Hörgeräte unverbindlich zum Testen erhalten haben.

Die Einzelheiten besprechen Sie mit ihrem Akustiker. Ihr HörPlus+ Hörgeräteakustiker wird sie gerne beraten.

Dieter Panneke
Hörgeräteakustik-Meister aus Bremen
www.becks-hoergeraete.de