Das Ohrpassstück, der Fachbegriff lautet „Otoplastik“ ist ein maßgefertigter Einsatz, um den Schall von einem Hinter-dem-Ohr-Hörgerät zum Trommelfell zu leiten. Eine Otoplastik hat mehrere Funktionen: Sie vor allen Dingen das Hörgerät am Ohr befestigen, und zwar auf komfortable und angenehme Weise. Außerdem soll die Otoplastik den Gehörgang soweit abdichten, dass der verstärkte Schall vom Hörgerät auch wirklich am Trommelfell ankommt und nicht wieder nach außen entweicht.
Fest oder weich – welches ist das richtige Material?
Man unterscheidet zwischen harten, weichen und hart-weichen Materialien.
- Harte Materialien können z.B. Acryl und Lichtpolymerisate sein. Sie sind am meisten verbreitet, denn sie lassen sich leicht einsetzen, sind sehr robust und lassen sich leicht reinigen.Ihre Oberfläche ist sehr glatt und angenehm.
- Weiche Materialien sind meistens aus Silikon, es gibt sie in unterschiedlichen Härtegraden. Weiche Materialien haben den Vorteil, dass sie flexibel sind und sich der Gehörgangsform gut anpassen. Sie lassen sich aufgrund des Radiergummi-Effektes aber oft nicht ganz so leicht einsetzen, aber mit etwas Creme ist das trotzdem kein Problem. Weiche Materialien sind nicht so lange haltbar. Sie verfärben sich durch das Ohrenschmalz, das wir im Gehörgang haben. Kunden mit extralauten Power-Hörgeräten profitieren besonders von weichen Otoplastiken, denn diese sorgen für eine rundum gute Abdichtung. So wird das lästige Rückkopplungs-Pfeifen verhindert. Sie wissen noch gar nicht, wie Ihr Hörverlust aussieht? Dann bestellen Sie sich am besten unsere Hörtest-CD. Die CD ist gratis, und Sie können ganz bequem zuhause herausfinden, wie es um Ihr Gehör bestellt ist. Aber auch die kleinen Hörgeräte mit externem Lautsprecher tragen sich mit einer weichen, kaum sichtbaren Mini-Otoplastik außerordentlich bequem.
- Hart-weiche-Materialien bestehen meist aus thermoplastischen Kunststoffen wie Polyurethan. Diese Materialien sind bei Raumtemperatur relativ hart und werden bei Körpertemperatur weich. Sie lassen sich also zunächst leicht einsetzen, und sobald sie die Körpertemperatur angenommen haben, schmiegen sie sich an die Gehörgangsform an. Hart-weiche Otoplastiken sind etwas haltbarer als die weichen Silikone, verfärben sich aber auch nach einer gewissen Tragedauer. Und sie haben noch eine ganz besondere Eigenschaft: Durch ihre poröse Struktur können sie bis zu einem gewissen Grad Feuchtigkeit aufnehmen und so aus dem Ohr hinaus transportieren. Das sorgt für ein angenehmes Klima im Gehörgang.
Wie lange hält die Otoplastik?
Da eine Otoplastik jeden Tag viele Stunden im Ohr getragen wird und somit auf Dauer auch vielen Bakterien einen Nährboden bietet, sollte sie nach spätestens nach 2-3 Jahren ausgetauscht werden. Das Ohr ist eines der wenigen Organe, das sich ein Leben lang verändert. Auch deswegen kann es gut sein, dass nach 2-3 Jahren der Sitz nicht mehr optimal ist. In Wachstumsphasen bei Kindern oder auch bei starken Gewichtsveränderungen kann eine häufigere Erneuerung sehr sinnvoll sein.
Benötigen Sie eine neue Otoplastik für Ihr Hörgerät? Oder interessieren Sie sich für unsere Profi-Tipps zur Pflege und Reinigung der Ohrpassstücke? Fragen Sie uns, die hörPlus+ Profis freuen sich auf Ihre Anfrage:
Welche Formen gibt es?
Die Auswahl an Formen ist groß. Es gibt klassische Formen wie z.B. die Schalen-, Ring-, Spangen- und Stöpselform. Es gibt aber mittlerweile auch viele Spezial-Otoplastiken wie z.B. dünnwandige Folien-Otoplastiken, winzig kleine Spezialotoplastiken für RIC-Geräte, also Hörgeräte mit ausgelagertem Hörer, Versionen mit und ohne Abstützung, unterschiedliche Farben und unterschiedliche Beschichtungen: Verglasung, Nano-Beschichtung oder Variotherm-Lack.
Jetzt fragen Sie sich vielleicht: „Welche Otoplastik ist die richtige für mich?“ Die Antwort haben unsere hörPlus+ Experten. Sprechen Sie uns an, wir freuen uns zu Ihren Fragen zum Thema Otoplastik:
Die richtige Wahl treffen wir, nachdem wir Ihre Ohranatomie und Ihren Hörbedarf angeschaut haben. Natürlich können Sie sich darauf verlassen, dass wir kosmetische Ansprüche im Auge behalten und jede Otoplastik so unauffällig wie möglich herstellen.