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Was lernt ein Hörgeräteakustiker in seiner Ausbildung und wie sieht das Berufsbild aus?

vom 25.03.2014, Autor: Anja Beißwänger

„Das Ohr ist der Weg zum Herzen.“

Als Experten haben Hörgeräteakustiker praktisch „eine Hand am Ohr“ ihrer Kunden, nicht nur als erste Ansprechpartner bei Hörproblemen, sondern als ständige Begleiter für optimales Hören und Verstehen.

Hörgeräteakustiker haben es sich zur „Herzens“-Aufgabe gemacht, Menschen mit einer Hörminderung optimal mit einem Hörsystem zu versorgen, damit Kommunikation und das tägliche Miteinander ohne Missverständnisse stattfinden können.

In der dreijährigen praxisorientierten Ausbildung erlernt der Hörgeräteakustiker viele Kompetenzen kennen und die Tätigkeitsfelder sind vielfältig.

Anbei nur ein kleiner Auszug:

  • Ursachen und Auswirkungen eines Hörverlustes
  • Otoskopie (Begutachtung) des Außenohres, um die Ohrmuschel, den Gehörgang und das Trommelfell zu beurteilen
  • Ermittlung des Hörbedarfes und der Hörkurve
  • Vermittlung der Messergebnisse
  • Herstellung von Ohrabformungen und Otoplastiken, um den optimalen Tragekomfort zu erreichen
  • Auswahl und Anpassung der Hörsysteme und des Zubehöres
  • Unterstützung der Kunden bei der Eingewöhnung und Bedienung der Hörsysteme
  • Überprüfung der Hörsystemanpassung inkl. der Messungen
  • Feinjustierung der Hörgeräteeinstellung
  • Verkauf von Batterien und Pflegemittel für die Hörsysteme

Außerdem bekommt der Auszubildende während der Ausbildung im Betrieb und in der Schule technisches Know-how, handwerkliches Können, medizinisches Wissen und kaufmännische Kenntnisse (wie Abrechnung, Bestellung, Rechnungen erstellen, Kundenakten führen usw.) vermittelt.

Am Ende der Ausbildung kann der Hörgeräteakustiker den Kunden individuell auf die Technik, Bauform und anfallenden Kosten der verschiedenen Hörgeräte beraten. Dazu gehört auch die Kenntnis von Sonderformen der Hörgeräteversorgung.

Aber auch die langjährige Betreuung der Kunden, Wartung und Reparatur der Hörsysteme und des Zubehöres gehört zu dem sehr vielseitigen Berufsbild dazu.

Hörgeräteakustiker sind auch Ansprechpartner für Tinnitus-Kunden, Krankenkassen, Ohrenärzte und Angehörige und für Kunden, die einen individuell angefertigten Gehörschutz wünschen.

In das Berufsfeld des Hörgeräteakustikers gehören nicht nur Erwachsene, sondern es werden auch Kinder versorgt, die bereits in jungen Jahren an einer Hörverminderung leiden.

Eine Besonderheit der Ausbildung zum Hörgeräteakustiker ist, dass die einzige Berufsschule sich in Lübeck befindet. Hier treffen sich die Auszubildenden aus ganz Deutschland für insgesamt acht Schulblöcke (3-5 Wochen), um miteinander alles Theoretische (Aufbau eines Hörsystems und einer Batterie usw.) und Praktische für den Beruf zu erlernen.

Entwicklungsmöglichkeiten und die berufliche Weiterbildung nach der Gesellenausbildung sind vielfältig – so ist z.B. die Fortbildung zum Hörgeräteakustiker Meister möglich, aber auch ein Ingenieurstudium an einer Fachhochschule sowie eine Vielzahl an weiteren  verschiedensten Schulungen zu Themen wie – Tinnitus Experte, Audiotherapeut, Pädakustiker, Hörtrainingsspezialist oder aber Weiterbildungen in Sachen Gehörschutz und spezielle Verkaufsschulungen.

Weitere Informationen zu dem Beruf und der Ausbildung erhalten Sie bei Ihrem hörPlus+ Akustiker.

 

Beißwänger-2Anja Beißwänger
Hörgeräteakustikerin bei Hörakustik Maurer
www.akustikmaurer.de