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Basisgerät vs. Zuzahlungspflichtiges Hörgerät – ein Vergleich

vom 19.01.2017, Autor: Vanessa Sorge

Die gesetzlichen Krankenkassen beteiligen sich an der Hörgeräteversorgung ihrer Versicherten mit einem Festbetrag. Je nach Versicherung beträgt dieser zwischen 1451,- und 1672,58 Euro.

Der Betrag splittet sich auf in den Festbetrag für die Hörgeräte, die Ohrpassstücke sowie eine Reparaturpauschale. Der gesetzlich vorgeschriebene Versorgungszeitraum beträgt 6 Jahre.

Die Anforderungen an die aufzahlungsfreien Hörsysteme sind vertraglich geregelt. So müssen diese digitalen Geräte mindestens 4 Anpasskanäle und ein Richtmikrofonsystem haben, Platz für 3 oder mehr Hörprogramme bieten, sowie über eine Störschall- und Rückkopplungsunterdrückung verfügen.Die Basisgeräte sind technisch einfach gehalten, können den Trägern Hörkomfort in ruhiger, aber auch in geräuschvollerer Umgebung bieten. Allerdings muss das Gerät in den jeweiligen Situationen manuell bedient werden. Auch sind die aufzahlungsfreien Modelle zwei eigenständig arbeitende Geräte, die über keinerlei Verbindungsmöglichkeiten verfügen. Daher sind sie auch nicht fernbedienbar und nicht mit diversem Zubehör kompatibel.Da die gesetzlichen Krankenversicherungen auf Langlebigkeit der Geräte setzen und weniger auf die Ästhetik, sind die Geräte etwas größer, da sie vorrangig die Funktionalität erfüllen müssen und die Optik eine untergeordnete Rolle spielt.

Im Vergleich dazu gibt es im Bereich der zuzahlungspflichtigen Modelle sehr kleine und optisch ansprechende Lösungen. Innerhalb einer Technikstufe sind vom kleinsten Im-Ohr-Gerät bis zur starken Powerlösung alle Bauformen erhältlich. Damit kann der am häufigsten genannte Wunsch der Hörgeräteträger nach kleinen, unauffälligen Hörsystemen erfüllt werden, sofern die Verstärkungsleistung entsprechend ausreichend ist. Die Ex-Hörer-Technik bietet die Möglichkeit die Vorteile der Im-Ohr- und Hinter-dem-Ohr-Geräte zu vereinigen: Es verbindet nahezu unsichtbar die Technik hinter dem Ohr durch ein dünnes Kabel mit dem leistungsstarken Lautsprecher im Gehörgang und kann diesen weitestgehend vom kompletten Verschluss bewahren.

Somit ist die Entstehung des sogenannten Okklusionseffektes fast nicht möglich. Dieser beschreibt das unangenehme Gefühl im Ohr, dass die eigene Stimme, sowie körpereigene Geräusche (z.B. Kauen, Puls etc.) viel zu laut wahrgenommen werden.Die Eigenschaften der aufzahlungspflichtigen Geräte unterscheiden sich von denen der Basismodelle.Je höher man im Techniklevel steigt, desto feiner und detaillierter arbeiten die Hörgeräte. Diese Verfeinerung reicht von der Anzahl der Anpasskanäle über die Richtmikrofontechnik und den Sprach-und Störlärmmanager bis hin zum Komfortelementen wie Impulsschall- und Windgeräuschreduzierung.

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Ab der Mittelklasse bilden die Hörgeräte ein System. Durch die binaurale Kopplung wird zum einen der Bedienkomfort deutlich verbessert, zum anderen wird durch den ständigen Austausch von Daten das räumliche Hörens und die Natürlichkeit des Klangs gefördert.Das Richtmikrofonsystem arbeitet bei Hörsystemen ab der unteren Mittelklasse automatisch und auch adaptiv, das heißt, die Mikrofoncharakteristik wechselt zwischen verschiedenen Einstellungen ohne dass der Träger Einfluss darauf nimmt. Die Mikrofone können nicht nur zwischen Omnidirektional und direktional nach Vorne wechseln, sondern können den Fokus unterschiedlich stark und auch zur Seite einstellen.Zusammen mit dem Sprach-und Störlärmmanagement der Hörgeräte bringt diese Eigenschaft einen deutlich höheren Hörkomfort in geräuschvollerer Umgebung.

Die Störgeräuschunterdrückung arbeitet in diesen Geräten mehrkanalig und adaptiv, mehrere Störlärmquellen , auch bewegliche, können gleichzeitig erkannt und reduziert werden. Da die Geräte automatisch arbeiten, muss kein individuelles Hörprogramm für Störgeräuschsituationen hinterlegt werden. So wird es für den Träger nicht zur Herausforderung in einer akustisch anspruchsvollen Situation ständig an die Hörgeräte zu greifen, um über einen Taster die Lautstärke oder Programme nachzuregeln.

Es gibt für jeden Anspruch das richtige Hörsystem!

Man sollte sich generell Zeit in der Testphase nehmen um verschiedene Modelle auszuprobieren. Nur so kann man für das eigene Hörempfinden feststellen, welches Hörgerät am Besten geeignet ist.

Ihre HörPlus+ Hörgeräteakustiker beraten Sie gerne.