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Von hohen und tiefen Frequenzen: Wie unterscheidet unser Gehör?

vom 27.04.2017, Autor: Annika Brack

Wenn Sie einmal auf die verschiedenen Geräusche in Ihrer Umgebung lauschen, so werden Sie diese sicherlich mit einem ganz unterschiedlichen Klang wahrnehmen. Manche Geräusche klingen eher dunkel und tief. Andere dagegen, wie zum Beispiel Vogelgezwitscher, ganz hell.

Doch wie kann unser Gehör überhaupt zwischen hohen und tiefen Tönen unterscheiden?

Im Außen- und Mittelohr wird hoch- und tieffrequenter Schall auf die gleiche Art übertragen. Er gelangt durch den Gehörgang und versetzt das Trommelfell in Schwingung. Diese Schwingung wird im Mittelohr durch die Gehörknöchelchen weiter bis zum mit Flüssigkeit gefüllten Innenohr übertragen.Erst dort findet die Unterscheidung zwischen hohen und tiefen Tönen statt.

Schauen wir uns einmal den Aufbau des Innenohrs, auch Hörschnecke genannt, genauer an:

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Als letzter der Gehörknöchelchen ist der Steigbügel mit dem sogenannten ovalen Fenster verbunden. Das ovale Fenster befindet sich am Schneckenanfang, auch als Schneckenbasis bezeichnet. Folgt man dem weiteren Verlauf der Hörschnecke, gelangt man zur Schneckenmitte bis hin zum Schneckenende oder auch der Schneckenspitze. In jedem dieser Bereiche befinden sich Haarsinneszellen. Diese sind auf unterschiedliche Frequenzen spezialisiert, oder anders gesagt, eine Sinneszelle ist nur für eine bestimmte Frequenz empfindlich. Die Haarsinneszellen auf der Schneckenbasis reagieren auf hohe Frequenzen, die Zellen der Schneckenmitte auf mittlere Frequenzen und die an der Schneckenspitze auf die tiefen.

Wenn Vibrationen von den Gehörknöchelchen auf das ovale Fenster übertragen werden, wird die Flüssigkeit in der Hörschnecke verdrängt. Es entsteht eine Bewegung, die einer Welle ähnelt. Diese Welle bewegt sich durch die Hörschnecke fort und wird deswegen auch als Wanderwelle bezeichnet. Dabei werden immer die Haarsinneszellen angeregt, welche sich an dem Ort befinden, an dem die Wanderwelle ihren höchsten Punkt erreicht.

Bei hochtönigen Geräuschen kommt dieses Maximum der Welle bereits an der Schneckenbasis zustande und regt dort die Haarsinneszellen an. Die Zellen geben elektrische Impulse ab, die ans Gehirn weitergeleitet werden, und wir hören ein helles Geräusch.

Die Wanderwellen, die von tiefen Tönen verursacht werden, bewegen sich dagegen durch Schneckenbasis und -mitte, bis sie zur Schneckenspitze gelangen. Erst in der Spitze entsteht das Maximum der Wanderwelle. Deswegen werden auch nur dort Sinneszellen angeregt, und wir hören einen tiefen Ton.

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